Alternative Energiepflanzen - die Durchwachsene Silphie
Der Naturraum Fränkisches Seenland und der Naturpark Altmühltal zeichnen sich durch ihre landschaftliche Schönheit aus und sind bereits deswegen mittlerweile stark nachgefragte Urlaubsgebiete. Prägend für den Raum ist immer noch die Landwirtschaft.
Im letzten Jahrzehnt wird jedoch in der Gesellschaft mehr und mehr der Maisanbau kritisiert und dies insbesondere den zahlreichen Biogasanlagen zugeschrieben. Teilweise wird hier auch der Begriff der „Vermaisung“ benutzt, was sich negativ auf die Akzeptanz der Bioenergie und der Landwirtschaft auswirkt. Um dieser negativen Diskussion entgegen zu wirken, steigt das Interesse an alternativen Energiepflanzen. Diese müssen natürlich wirtschaftlich sinnvoll für die Landwirte anzubauen sein, sollten andererseits aber auch zu einer größeren biologischen Vielfalt führen und Probleme des Maisanbaus, z.B. die erhöhte Erosionsgefahr vermindern und zu einem „bunten“ Landschaftsbild beitragen.
Eine Alternative kann die Durchwachsene Silphie darstellen. Sie kann mit ihren auffallenden Blüten das Landschaftsbild auflockern. Weiterhin bringt der Anbau aber auch unter ökologischen Gesichtspunkten zahlreiche Vorteile:
- Als Dauerkultur kann die Durchwachsene Silphie eine Möglichkeit bieten, Anbau- und Pflegemaßnahmen zu extensiveren. Insbesondere ist eine energieintensive Bodenbearbeitung nicht mehr erforderlich.
- Die Gefahr von Einträgen in den Boden oder das Grundwasser wird minimiert, da die Silphie allenfalls zu Beginn des Anbaus Pflanzenschutz benötigt und ein sehr tiefes Wurzelwachstum aufweist. Erosion wird durch die fortwährende Bodenbedeckung weitestgehend verhindert.
- Die extensive Anbauweise fördert die CO 2-Bindung und die Bodenbiologie.
- Die Blüten bieten für Insekten eine interessante Nahrungsquelle und zwar insbesondere in der trachtarmen Zeit des Spätsommers. Sie kann daher eine wertvolle Ergänzung zu anderen Blühpflanzen darstellen.
- Zumindest an ertragsschwächeren Standorten liegt der Methanertrag der Silphie auf der Höhe von Energiemais.
- Die Silphie kann dazu beitragen, die Akzeptanz der Landwirtschaft, aber insbesondere der Biogasanlagenbetreiber wieder zu steigern, gleichzeitig kann die Attraktivität der Region durch ein abwechslungsreicheres und „bunteres“ Landschaftsbild auch zugunsten des Tourismus erhöht werden.
- Da aufgrund des Klimawandels mit mehr Starkregenereignissen zu rechnen ist, kann die Silphie zu einer deutlichen Verminderung der Bodenerosion beitragen.
Der Bienenpakt hat sich deswegen zum Ziel gesetzt, in der Region Demonstrationsflächen zu schaffen, um die Öffentlichkeitsarbeit und Information von Landwirten und Verbrauchern, Einheimischen und Touristen zu verbessern. Durch Informationsveranstaltungen soll eine breite Öffentlichkeit erreicht werden, aber auch weitere Landwirte dazu motiviert werden, das Anbauspektrum zu erweitern.
Ziele:
- Stärkere Verbreitung der Durchwachsenen Silphie in der Region
- Öffentlichkeitswirksame Demonstration auf mehreren Flächen und Wissenstransfer
- Motivation und Beratung der Landwirte gemeinsam mit dem AELF
- Förderung der Energiewende, des Umweltschutzes und der Biodiversität in der Region
- Sensibilisierung des Verbrauchers für Zusammenhänge
- Verbesserung der Ökobilanz der heimischen Landwirtschaft gerade auch in wassersensiblen Gebieten
- Verbesserung der Kooperation in Zusammenhang mit dem Energiepflanzenbau
- Erfahrungssammlung über das AELF für die Landwirte in der Region
- Verbesserung der Handlungsmöglichkeiten beim Klimawandel
Maßnahmen:
- Nutzen der Demoflächen für öffentlichkeitswirksame Informationsmaßnahmen und Veranstaltungen
- Sammlung von Erfahrungen der Landwirte und Verfassen eines Erfahrungsberichts
- Etablierung von Demonstrationsflächen in der Region unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnisse
- Anbaukosten
- Erntemehraufwand
- Wissenstransfer
Das AELF hat zur Durchwachsenen Silphie erst kürzlich am Feld von Bernd Schabdach eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Zahlreiche Landwirte sind gekommen, um sich über die alternative Energiepflanze zu informieren.
Interessierte Landwirte können mit den Bienenpakt-Initiatoren Kontakt aufnehmen, um mehr über den Anbau der Durchwachsenen Silphie zu erfahren.